Viele Pädagogen sprechen sich gegen digitale Medien als Lern- und Lehrwerkzeuge aus. Sie offensichtlich nicht.
Ich finde sogar, dass digitale Medien in der Vorschule schon Sinnen machen.
Was würden Sie sich sonst noch für Ihr Studium wünschen?
Studierende, die Lehrer werden möchten, müssten vom ersten Tag an unterrichten können, deshalb sollten sie schon während des Studiums eine Partnerschule haben – wie bei einer dualen Ausbildung. An der Uni lernen wir die Theorie, an der Partnerschule setzen wir sie um. Das wäre für alle Beteiligten von Nutzen. Denn Didaktik ist schwer zu lernen, wenn man sie nicht in der Praxis anwendet. Dadurch würde man auch selber eine größere Neugierde dafür entwickeln, wie man das Interesse von Schulkindern weckt. Ich wünschte mir mehr Zeit für freies Forschen und dass Informatik an Grundschulen unterrichtet würde.
Kennen Sie ein internationales Beispiel, das Ihnen gut gefällt?
Eine meiner Dozentinnen hat an einer japanischen Schule geforscht. Sie erzählte, dass in jedem Tisch ein Tablet eingelassen war und dass in jeder Stunde Whiteboards genutzt wurden. Wenn Kinder etwas erarbeitet hatten, wurde es über die Whiteboards präsentiert. Das finde ich klasse. Technik sollte dazu die Lehrer entlasten. Das ist vor allem jetzt wichtig, da es auch um Integration von Flüchtlingskindern geht. Die Lehrer brauchen einfach mehr Zeit, sich mit jedem Kind individuell auseinandersetzen zu können.
Wie gut ist Ihre Medienkompetenz?
Ich bin keine Informatikerin, habe aber schon einmal eine Informatik AG unterrichtet. Die Schüler haben mir dann zum Beispiel erklärt, wie ich ein Whiteboard richtig nutze. Ich mache mich immer über die neuesten Trends schlau. Videospiele sind beliebt. Wenn ich es könnte, würde ich selber ein Lernspiel programmieren, mit dem beispielsweise der Weltraum spielerisch erklärt würde.